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Die Kathedrale Saint-Jean (Église Saint-Jean-Baptiste-et-Saint-Étienne bzw. Cathédrale Saint-Jean-Baptiste de Lyon 1 ) ist neben der Basilika Notre-Dame de Fourvière 54 der bedeutendste Kirchenbau der Stadt Lyon 1 sowie Sitz des Erzbischofs von Lyon 1 . Sie wurde im romanischen und gotischen Stil erbaut und dominiert das Viertel Vieux Lyon 1 , wo sie sich unweit des Rhône-Ufers befindet.
Ein erster Kirchenbau soll hier bereits zur Zeit der ersten Bischöfe der Stadt, Pothinus und Irenäus von Lyon 1 , also im 2. Jahrhundert, gestanden haben, doch sind hiervon keine Spuren mehr enthalten. Die ältesten Gebäudereste stammen aus dem 6. Jahrhundert. Damals wurden die Reliquien der Heiligen Irenäus, Epipodius und Alexander unter den Altar der Kirche verbracht. Seit dem Jahr 1079, als Papst Gregor VII. dem Erzbistum von Lyon 1 den Ehrentitel Primat von Gallien verlieh, trägt die Kathedrale die Bezeichnung Primatiale.
Der heutige Bau, der romanische und gotische Elemente miteinander vereint, wurde 1165 begonnen und 1481 abgeschlossen. Zunächst begann man mit den unteren Partien der Apsis, den beiden seitlichen Kapellen und dem Querschiff, was um 1180 vollendet war. Es folgten bis zum ersten Drittel des 13. Jahrhunderts das Gewölbe der Apsis und des Querschiffs, das bereits in gotischem Stil ausgeführt wurde, die beiden Osttürme und Teile des Hauptschiffes. Mitte des 13. Jahrhunderts folgten die Glasfenster des Chores und die Rosette des Querschiffes. Gegen Ende des 13. und zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde das Hauptschiff und der untere Teil der Fassade vollendet. Im 15. Jahrhundert folgten der obere Teil der Fassade und die beiden Westtürme. Den Abschluss bildete eine Christusstatue, die 1481 auf den Giebel gesetzt wurde.
1245 war die Kirche Schauplatz des Ersten Konzils von Lyon 1 , auf dem der Papst Kaiser Friedrich II. für abgesetzt erklärte. 1271 wurde hier für kurze Zeit der Leichnam des französischen Königs Ludwig IX. aufgebahrt, der in Tunesien während des letzten Kreuzzugs verstorben war; er wurde schließlich in der Basilika Saint-Denis bestattet. 1274 fand in der Kathedrale das Zweite Konzil von Lyon 1 statt, auf dem vor allem über die Union der katholischen mit der griechisch-orthodoxen Kirche beraten wurde. Am 17. August 1316 wurde Johannes XXII. in der Kathedrale zum Papst gewählt; er war der zweite der Avignonesischen Päpste. 1562 wurde die Kirche von calvinistischen Hugenotten verwüstet. Am 13. Dezember 1600 war die Kathedrale Schauplatz der Eheschließung zwischen König Heinrich IV. und Maria von Medici. Richelieu empfing hier 1622 seine Kardinalswürde. In den 1790er Jahren ließ Bischof Lamourette den Chor umgestalten und den Lettner entfernen. Ab 1935 wurde der Chor in seiner mittelalterlichen Form wiederhergestellt. 1982 wurde die Fassade neu verputzt. 1986 stattete Papst Johannes Paul II. der Kathedrale einen Besuch ab.
Die Kathedrale ist 80 Meter lang, weist auf der Höhe des Chores ein Breite von 20 Metern auf und die Höhe des Schiffes beträgt 32,50 Meter.
Für die Fassade wurden unter anderem Steine des alten römischen Forums der Stadt verbaut. Da sie dem 14. und 15. Jahrhundert entstammt, ist sie stark vom Flamboyant-Stil geprägt. In 300 Bildfeldern werden Episoden aus dem Alten und Neuen Testament erzählt. Der hugenottische Baron des Adrets ließ im 16. Jahrhundert die Statuen der Statuen zerstören und den Engelsfiguren der drei Portale die Köpfe abhauen.
Im Innern ist deutlich die stilistische Entwicklung zu verfolgen, wenn man sich von Apsis und Chor, die noch romanisch sind, Richtung Hauptschiff und Eingang bewegt und dabei zunehmend gotische Elemente bemerken kann. Die Glasfenster, entstanden um 1390, sind in blau-violetten Tönen gehalten, wobei in den nach Süden zeigenden Fenstern kühlere Töne dominieren, um die stärkere Sonneneinstrahlung auszugleichen. Am Ende des Chorgestühls befinden sich zwei in den Jahren 1776 bzw. 1780 von Blaise gefertigte Statuen, die den Heiligen Stephanus und Johannes den Täufer darstellen, die beiden Namenspatrone der Kathedrale.
Rechts und links des Altars sind seit 1274 zwei große Kreuze angebracht, die an die geplante Union der katholischen mit der orthodoxen Kirche erinnern. Sehenswert ist außerdem die Bourbon-Kapelle, erbaut im 15. Jahrhundert für Kardinal Charles de Bourbon und dessen Bruder Pierre, die eng mit König Ludwig XI. verwandt waren.
Die astronomische Uhr stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde später mehrfach erneuert. Sie zeigt das Datum, die Positionen von Mond, Sonne und Erde und die Zeit des Aufgangs der bedeutendsten Sterne für den Standort Lyon 1 an.
Anschrift und Verkehrsanbindung:
Adresse: place Saint-Jean, 69005 Lyon
Telefon: +33 - 4 - 78421104
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